Interview Bert Ehm
Dass unser SC Victoria derzeit als letzter verbleibender Amateurverein im DFB-Pokal voll im Fokus der deutschen Sport-Medien steht ist wohl jedem bekannt. Es ist ein ganz neues Gefühl, so viel Beachtung zu bekommen und erklärt vielleicht auch ein wenig die Unkonzentriertheiten im Liga-Betrieb.
In diesem Zusammenhang gab es auch ein nettes Interview mit unserem Trainer, auf das wir hier mal verweisen möchten, immerhin spricht uns Bert Ehm manchmal einfach aus der Kaoten-Seele:
Welt am Sonntag:
Sie sind auf städtischer Ebene mehrfach Meister und Pokalsieger geworden. Haben Sie nie mit der Möglichkeit geliebäugelt, mal einen Profiklub zu übernehmen?Ehm: Nein, dazu reicht meine Lizenz, der B-Trainerschein, nicht. Ich stand mal in Verhandlungen mit dem VfB Lübeck, der ja einige Jahre in der Zweiten Liga mitmischte. Aber zum Abschluss ist es nicht gekommen. Abgesehen davon bin ich mit Herz und Seele Fußballer, und ich sage Ihnen ehrlich: Ich gucke mir lieber ein Amateurspiel an als manche Bundesliga-Begegnung. Die sind in der Mehrzahl ziemlich langweilig, und die Leute gehen ja auch gar nicht wegen des Sports da hin, sondern wegen der Show, wegen des Events. Diese Verschiebung der Akzente hat auch dazu geführt, dass der Amateurfußball immer weiter aus dem Fokus der Öffentlichkeit geraten ist. Wo früher Tausende zuguckten, sind es heute hundert. Das finde ich sehr bedauerlich. Da geht ein Stück Kultur verloren.