Trainingslager Tag 4

Trainingslager Tag 4

Für den heutigen vierten und somit zumindest für die Mannschaft vorletzten Tag des Trainingslagers auf Mallorca hatten sich die Jungs am Vortag einen Frühlauf-freien Morgen verdient (s. entsprechenden Bericht auf dieser Seite). Inwiefern sie wussten oder ahnten, dass sie trotzdem läuferisch gequält werden würden, ist unbekannt. Jedenfalls begann um 10:30 Uhr die Trainingseinheit am Strand von Cala Santanyi. Eine märchenhafte Kulisse: Eine wunderschöne kleine Bucht, blaues Wasser von Felsenküste umgeben, dazu die allgegenwärtigen Palmen, ein Traum!
Gerade diese wunderbare Umgebung sollte sich aber für Teile der Mannschaft zum Alptraum entwickeln. Es standen nämlich für das in Kleingruppen eingeteilte Team Treppenläufe auf dem Programm. Zweimal musste jede Gruppe jeweils dreimal die Treppen rauf. Darüber, wie viele Stufen genau bezwungen werden mussten, herrschte die gesamte Einheit über Unklarheit. Es wurde fleißigst gerechnet und gezählt, das endgültige Ergebnis dieser Überlegungen blieb uns verschlossen. Was wir aber auf jeden Fall berichten können: Es waren viele!
Besonders positiv hervortun in dieser Disziplin konnten sich u.a. die Spieler Rabenhorst und Trimborn. Eine Gruppe um Hinzmann, Sudbrak, Lauer, D’Urso u.a. toppte sogar noch diese Leistungen und lief statt der geforderten drei Mal noch weitere vier Mal rauf und beglückte dabei die Umgebung mit lautem Geschrei. Das übrige Team spielte im Übrigen am Strand ein wenig Fußball. Um die Muskeln zu entspannen, tauchten die fertigen Jungs ihre Gliedmaßen in das scheinbar doch recht frische Mittelmeer. Und auch den angeschlagenen Spielern und dem Betreuerteam wurde nicht langweilig: Hündin Schnecke, deren Besitzer Michael das ganze Camp organisiert hatte, war mindestens ebenso fleißig wie die Spieler und jagte ihrem Tennisball hinterher. Selbst die raketenähnlichen Würfe des Herrn Theissen beeindruckten sie nicht weiter und auch die Treppen waren für sie ein Klacks. Pünktlich als sich der sehr leichte Regen immer weiter intensivierte, war das Training beendet und wir machten uns auf den Weg gen Heimat-Finca.

Den Nachmittag verbrachten wir im Nordosten der Insel. Zunächst fuhren wir in das anscheinend auch in Hamburg beliebte Ferienstädtchen Can Picafort. Dort hielten wir uns im Osten der Stadt auf, wo es das letzte intakte Dünengebiet Mallorcas zu erkunden galt. Wir wählten den mittellangen Wanderweg (2,3 km), der uns in ein von den Römern angelegtes Gräberfeld in direkter Küstennähe führte. Trotz des tendenziell eher ungemütlichen Wetters war das auf jeden Fall ein netter Spaziergang.
Nachdem wir unseren Mietwagen wieder erreicht hatten, fuhren wir weiter an der Küste entlang. Es ging vorbei an Alcúdia und Port de Pollenca bis an die östliche Spitze Mallorcas. Das bergige Gelände erreichten wir über eine immer schlechter und enger werdende und von Serpentinen durchzogene Straße. Mit zunehmender Dunkelheit wurde uns zugegebenermaßen immer mulmiger, wobei die sich bietenden Aussichten auf Steilküsten und Mittelmeer Entschädigung genug waren!
Als wir gesund und halbwegs munter wieder das flachere Land erreicht hatten, machten wir uns auf den Weg zurück Richtung Süd-Osten. Unser Ziel war die Hauptfinca der Mannschaft bzw. das Internet dort. Die üblichen Kanäle wollten halt wieder bedient werden.
Bei der Mannschaft lag ein gemeinsamer Grill-Abend an, in den wir mitten hinein platzten. Wir zogen uns ein wenig zurück, um das tägliche Update fertig zu stellen und verputzten nebenbei die Reste des Festmahls der Mannschaft. Danke hierfür! Die Jungs machten sich in Teilen auf den Weg nach Palma, sodass es in der Finca immer ruhiger wurde. Schnell wurden „Vier gewinnt“ und das Schachbrett ausgepackt und diverse Battles entbrannten. Das Duell zwischen Roger und Nordkaos auf den 64 Feldern, die die Welt bedeuten, endete 1:1 Unentschieden, bei „Vier gewinnt“ konnte dem nahezu ungeschlagenen Ronald zumindest eine Niederlage zugefügt werden. Es entwickelte sich ein gemütlicher Abend in interessanter und lustiger Runde, der uns einmal mehr vor Augen führte, welch krassen Weg wir seit dem 17. Februar 2008 gegangen sind. Wer hätte sich damals auch nur im Ansatz vorstellen können, dass wir im Jahre 2012 mit Manager, Trainergespann und Betreuern entspannt zusammen auf Mallorca sitzen und über Gott (aka den SC Victoria Hamburg) und die Welt philosophieren? Jedem Kaoten bedeuten solche Momente unendlich viel, weshalb wir alle unwahrscheinlich froh sind, das Abenteuer Mallorca mitgemacht zu haben!


Aber genug der Gefühlsduseleien: Zu fortgeschrittener Stunde, aber längst nicht so spät/früh wie angeblich die Mannschaft, machten wir uns auf den Weg nach Hause. Dort sanken wir relativ zügig ins Bett, schließlich stand am nächsten Morgen wieder die nächste Trainingseinheit bestehend aus einem 11 gegen 11 im Stadion von CD Santanyi an…

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