Endlich mal die andere Seite

Endlich mal die andere Seite

Ziemlich oft haben wir uns in diesem Pamphlet nun schon über den immer latenter werdenden Hang zur Gewalt innerhalb der Ultra-Szene mokiert, jetzt ist es endlich mal an der Zeit, die andere Perspektive zu bedienen. Es soll ja nicht der Eindruck entstehen, den die Medien allzu gern stilisieren: Pure Lust auf Krawall, die liegt in den Genen…
Klar, die Frage, warum Gewalt immer mehr zunimmt, ist nicht leicht zu beantworten und ein Zwei- Seiten-Essay in unserem Heftchen wird das Phänomen auch nicht mal so lapidar ergründen können. Dennoch wollen wir der Sache zumindest auf die Spur kommen und ein paar Fragen stellen, die helfen, vom Bildzeitungs-Schwarz-Weiß-Blick weg zu kommen und differenzierte Ansätze in den Fokus bringen.

Wahrnehmung:
Also… Ist der Fußball, also die Fanlandschaft, aggressiver geworden? Ja, keine Frage. Wie groß ist der Anteil der Ultras bei der Gewaltzunahme? Meines Erachtens sehr hoch. Wollen Ultras also doch nur randalieren und sich prügeln? Nein, ganz sicher nicht.
So, Intro Nummer eins vorbei und ab zum Intro Teil II: Tatsächlich beschäftige ich mich ganz gerne mit den neu aufkommenden Ultras in England. Dort gibt es ein paar versprengte Gruppen, meist in den unteren Ligen, die beeinflusst von dem Hype auf dem Festland ebenso versuchen, eine bunte, kreative Fanlandschaft auf der Insel zu etablieren. Alle diese Gruppen haben eines gemeinsam: Sie legen keinen Wert auf Gewalt, sie distanzieren sich von Gewalt, sie wollen singen und Spaß haben.
Warum ich abschweife? Weil mich diese kleine, wachsende Bewegung an die ersten Gehversuche von Ultra‘ in Deutschland erinnert. Kaum einer wollte diese fanatische Fankultur aus Lust auf Schlägereien, dafür gab und gibt es doch meistens bessere Ansprechstellen in den Kurven, sondern wegen des Gänsehaut-Feelings, sprich des Tifos. Zentrum war das Stadion und nicht die Straße. Zusammengefasst: Die Basis ist und bleibt das Unterstützen der Mannschaft.

Die Bewegung wächst und der Kampf um die besten Kurven nimmt so richtig Fahrt auf. Dabei geht es darum, seine Ideen, seine Ideale auszuleben und… – zack, hier stoßen die jungen, engagierten Ultras plötzlich auf ein knallhartes Hindernis: Den modernen Fußball. Nein, moderner Fußball bezeichnet eben nicht die Umstellung vom Libero auf die Viererkette, sondern die tatsächliche Lebenswelt des Fans im Profifußball, zunehmende Kommerzialisierung und den Ausverkauf von Traditionen.
Auf eine einfache Formel gebracht: Da malt ein Fünfzehnjähriger die ganze Woche an einer Zaunfahne herum, steckt all sein Geld in Farben und Material, schlägt sich die Nächte um die Ohren, um neben der Schule auch noch eben dieses detailreiche Meisterstück für das nächste Heimspiel klar zu machen. Dann kommt er ins Stadion, voller Vorfreude macht er sich an die Arbeit und ein großer, dicker Ordner mit dem IQ einer Anabolikaspritze kommt angewalzt, baut sich vor dem Jungspund auf und grinst: Der Lappen darf aber hier nicht hängen! Wieso? Gehen wir mal von der unwahrscheinlichen Möglichkeit aus, dass das Security-Monstrum sich zu einer echten Antwort herab lässt: Weil du damit die Werbetafeln überhängst. Dann schaut sich der Fünfzehnjährige um und bemerkt, ja, er hätte eines der 50 Täfelchen von Geldgeber XY überhangen, also klare Sache: Arbeit umsonst, Zaunfahnen abgeschafft. Klar, die Spitzfindigen kommen jetzt mit dem Argument, ja, wenn das jeder macht… stimmt, denn dann würde es ja in unseren Arenen schon fast wie beim Fußball ausschauen.

Für alle, die aus dem Beispiel eben nicht lesen können, worauf ich hinaus will, hier nochmal: Ultras wollen sich im Stadion ausleben und ihre Liebe zum Verein inszenieren, sie wollen Choreos, Fahnen, Material, sie wollen Freiheit. Die modernen Unternehmen, die unsere Vereine aber sind, wollen nun aber genau das Gegenteil, denn sie denken wirtschaftlich, materiell und nicht so träumerisch, wie die Jungs und Mädels auf den Rängen. Der Vereinsboss sagt: „Wir brauchen aber das Geld, um Spieler zu kaufen, um erfolgreich zu sein. Das ist doch das, was ihr Fans wollt.“ Die Idealisten in der Kurve sagen: „Das ist uns egal.“ Der Verein: „Aber ihr seid eine Minderheit.“ Die Fans: „Aber wir sind die, die immer da sind. Wir sind die, die bei Eis und Schnee 800 km entfernt am Montagabend für euch singen, wenn die anderen maximal vor dem TV sitzen. Wir sind da, auch wenn der Club ganz unten steht.“ Verein: „Aber auf euch kommt es nicht an, sondern auf die Typen vor dem TV, die sich sonst einen anderen Club suchen.“ So bitter ist die Wahrheit.
Die Enttäuschung über diese Erkenntnis ist bitter, doch die Kids wollen nicht aufgeben. Sie basteln Spruchbänder, wollen den Menschen vor Augen führen, wie sich ihr Sport immer mehr wandelt. Sie wollen auf den Wahnsinn aufmerksam machen, der im Fußball geschieht, auf die Spirale, die den Fußball immer mehr entfremdet von dem, was ihn eigentlich ausmachen sollte.
Am nächsten Spieltag halten sie ihr mahnendes Spruchband hoch und kritisieren Verein und Sponsoren aufs Heftigste. Aber die erhoffte Wirkung bleibt aus, ganz im Gegenteil, sie kehrt sich geradezu um: Die Sponsoren sind empört, ihnen bleiben vor Schreck die Kaviarschnittchen im Halse stecken. Pikiert wollen sie gehen. Der Verein wird nervös, muss die Lage retten und schickt den Ordnungsdienst ins Rennen: Ab, das Banner beseitigen. Eine ganze Truppe von Einzellern macht sich auf und stürmt den Block. Sie gehen dazwischen und jeder, der sich in den Weg stellt wird nieder gemäht. Ob es eine Rolle spielt, dass die bösen Ultras fast alle noch Kinder und Jugendliche sind? Nein, nicht wenn es hier um die Befindlichkeiten der Geldgeber geht.
Die Jungs werden beim ersten Mal noch überrumpelt von der Brutalität der Ordner, doch sie sind sich sicher, sie wollen sich nicht noch einmal einschüchtern lassen.

Ich will ins Stadion, am Eingang werden Kartenspiele von den Werbepartnern ausgeteilt, ich stecke mir eines in die Tasche, warum auch nicht. Bei den Eingangskontrollen zum Hochsicherheitstrakt Fußballarena wird ein Mann der Marke „Wichtig“ auf das Kartenspiel aufmerksam: So was ist hier nicht erlaubt. Warum? Akute Wurfgefahr. Okay, dann eben nicht, denke ich, doch plötzlich kommt ein Kollege dazu: „Nein, nein, diese Version darf mit hinein, die sind von unserem Hauptsponsor!“ Ach soooo… das macht sie gleich viel weniger gefährlich. Das war übrigens ausnahmsweise kein fiktives Beispiel, sondern das habe ich wirklich ganz genau so erlebt. Ich betrete also das Stadion und kann den Vorwand Sicherheit von nun an nicht mehr ernst nehmen.

Übrigens hab ich noch viele solcher Dinger: In Leverkusen sind vierzehn Fahnenstangen erlaubt. Genau vierzehn, vierzehn sind ungefährlich, ganz im Gegensatz zu fünfzehn. Vorsicht! In einigen Städten ist meine Fahnenstange mit einem Meter Länge eine immense Gefahr für die Sicherheit, in anderen sind Fahnen alle unverantwortlich und wieder in anderen sind Fahnen gar kein Problem. Manchmal fördern Tapeten Brandgefahr, manchmal eben nicht und fast immer sind Megafone volksverhetzend, weil damit zu Gewalt aufgerufen werden kann und eigentlich immer muss sich der Vorsänger deswegen namentlich registrierten, um bei Bedarf dingfest gemacht werden zu können.

Wann bricht denn nun endlich mal Gewalt aus in meinem Text?! Jetzt, denn mich kotzt diese Willkür langsam an und deshalb halte ich heute auch mal ein Spruchband mit hoch. Wieder kommen die Ordner angelaufen, die Leier kenne ich schon und bestehe auf meinem Recht, meine Meinung zu sagen, auch beim Fußball, mein Recht auf Protest. Unser Spruchband gefährdet niemanden, außer eventuell den Ruf oder die Glaubwürdigkeit einiger weniger Personen und Entscheidungsträger. Der Ordner packt mich wie immer hart an, aber ich habe diesmal keine Lust, mich herumschubsen zu lassen, er geht mich härter an und droht mit Stadionverbot.
Die Anabolikatruppe wird mit den widerspenstigen Kindern nicht fertig, zumindest nicht schnell genug, wieso wehren die sich denn plötzlich? Härtere Maßnahmen müssen her und endlich tritt unser Freund und Helfer auf den Plan und sorgt jetzt für Recht und Ordnung, schnell eine Ladung Tränengas in den Block und die Chaoten rausgezogen. Auf der Wache betone ich dann nochmal: Es gibt ein Recht der freien Meinungsäußerung. Wir haben ja noch nicht einmal jemanden beleidigt. Der Cop grinst: „Deine Rechte kannst du dir mal in den Arsch stecken.“
Alle, die an diesem Spieltag dabei waren, tragen eine Woche später Pins am Cap, die Aufschrift? – ACAB, All Cops Are Bastards, nur so können wir die Schikane und die Ohnmacht, die das Erlebte bei uns auslöst, verarbeiten.

Wir sind wieder bei einem Spiel, unser Team verliert ziemlich hoch in der Relegation bei einem dieser Retortenvereine, die nur aus Geld bestehen. Einer von uns tritt wütend beim 7:0 gegen die Bande, die übrigens diese heimtückische Attacke unbeschadet überstanden hat. Plötzlich stürmen zwei mir nicht bekannte Männer auf meinen Kumpel ein. Sie gehen auf ihn los und ich dazwischen. Es gibt eine wilde Rangelei, wir sind alle sehr jung und haben mächtig Probleme die beiden Kaliber irgendwie abzuwehren. Plötzlich heißt es: „Polizei!“ Wie bitte? „Widerstand gegen die Staatsgewalt!“ Arschkarte. Die beiden Zivilpolizisten hätten die Lage entspannen können, indem sie sich sofort zu erkennen gegeben hätten, sie haben es jedoch nicht getan. Aber wer hätte sich nicht gewehrt, wenn Wildfremde plötzlich ohne ein Wort auf einen einschlagen…?

Wir sind bei einem Auswärtsspiel, Fanmarsch zum Stadion. Ein Kollege torkelt vor mir betrunken umher. Aus irgendeinem Grund zeigt er einem Polizisten den Vogel, ich kann mich ehrlich nicht mehr erinnern, warum, plötzlich rast aber ein Mannschaftswagen heran, acht Soldaten, denn so sehen die modernen Polizisten heute aus, springen auf die Straße und gehen auf den Betrunkenen los. Ich filme das alles, zufällig, weil ich eigentlich den Fanmarsch filmen wollte. Ein weiterer Polizist kommt zu mir und fordert meine Kamera. Ich frage nach seiner Dienstnummer. Er sagt, die geht mich nichts an und reißt mir die Kamera aus der Hand. Er will sie mitnehmen, nach endlosem Bitten und Betteln entschließt er sich, nur meine Speicherkarte zu nehmen (oder klauen, wie man es auch nennen will). Ich protestiere, er droht, mich festzunehmen.

Solche Erlebnisse übersteht keiner unbeschadet, Frust macht sich breit, Aggressionen. Ich ertappe mich tatsächlich immer häufiger, dass ich mir ausmale, wie diese Typen endlich mal brutal zusammengeschlagen werden und bin wiederum schockiert über meinen eigenen Hass.

Zwei Wochen später bekomme ich ein Einschreiben: Drei Jahre bundesweites Stadionverbot und Vereinsausschluss, weil ich beim Spiel vor vier Wochen einen Zaun beklebt haben soll. Komisch, bei dem Spiel war ich doch gar nicht dabei. Ich schreibe den Verein an, der schaltet auf Durchzug.
Ich nehme einen Anwalt gemeinsam mit drei Freunden, die es ebenfalls ohne ersichtlichen Grund getroffen hat. Noch mache ich mir keine Sorgen, ich kann ja beweisen, dass ich arbeiten war an diesem Tag und nicht 650 km entfernt Aufkleber verklebt habe. Allerdings muss ich zunächst einmal warten, die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam – erst nach einem halben Jahr soll die Verhandlung steigen. Bis zu diesem Zeitpunkt aber gilt das Stadionverbot, natürlich. Nichts mit unschuldig, bis die Schuld bewiesen ist.

Zwischendurch ist Fußball EM in Österreich. Da taucht plötzlich ein Polizist auf meiner Arbeitsstelle auf und hält mir vor allen Leuten eine Gefährdenansprache und weist mich daraufhin, dass ich während der EM nicht das Land zu verlassen habe. Ich bin geschockt. Wieso sollte ich? Die Nationalmannschaft hat mich noch nie interessiert. Mein Chef hält mich derweil für einen Hooligan.

Kurz bevor meine Verhandlung endlich mal steigen soll, wird plötzlich mein Verfahren eingestellt, die Staatsanwaltschaft bemerkt, dass sie eigentlich gar keine Beweise gegen mich hat. So weit, so schlecht, denn die Anfangseuphorie weicht, als mein Anwalt mir mitteilt: Der Verein XY ist leider nicht gezwungen, das Stadionverbot auch zurück zu nehmen, ich muss meine drei Jahre absitzen und habe doch eigentlich gar nichts Falsches getan.

So viel Ohnmacht und Wut lassen sich gar nicht in Worte fassen. Jetzt sitzen wir mit 20 Leuten an jedem Spieltag vor dem Stadion und lauschen den anderen, wie sie ihre Lieder singen. Wir fahren dennoch bei jedem Auswärtsspiel mit, um zumindest dabei zu sein, weiterhin Teil der Gruppe zu bleiben, Zeit mit meinen Freunden zu verbringen. Manchmal jedoch werden wir Stadionverbotler direkt von der örtlichen Polizei eingesammelt, wir müssen die Spiele dann in einer Zelle absitzen. Gewaltprävention nennen die das, dabei bin ich ein friedlicher Mensch – naja, bis auf die Gewaltphantasien, die mich dann überkommen, wenn mich wieder einmal so ein stumpfer Polizist anpackt, als hätte ich jemanden getötet. Für die bin ich kriminell. Für die Außensehenden auch. Nicht selten pöbeln wildfremde Menschen: „Euch sollte man alle lebenslang wegsperren.“ Wut, Wut, Wut. Meine Hand ballt sich immer öfter in Rage, die ich noch so gerade unterdrücken kann.

Andere aus meiner Gruppe haben es schon aufgegeben, für sie gehört Gewalt zum Fußball längst dazu. Repressionen hier und da, Verbote an allen Enden. Unsere ganze Fußballwelt besteht längst aus Verboten und Sanktionen.

Kurz weg von der Fiktion: Es gab in meinem Leben tatsächlich einen Moment, an dem ich spürte, dass meine Stimmung und mein Gefühl beim Fußball sich geändert hatten, statt aufzustehen und sich auf das Spiel zu freuen, war da plötzlich diese Anspannung, dieser Stress, das Gefühl der Ohnmacht und der Resignation. Als würde ich platzen. Es gab gar kein freies Atmen mehr. Die Leichtigkeit war weg, die Lust etwas zu tun und zu schaffen, wich der Angst, ständig um alles kämpfen und alles machtlos hinnehmen zu müssen, Unrecht ertragen zu müssen und die Fassungslosigkeit darüber, wie all das in unserem Land ungehindert geschehen kann. Und dann kommen all diese Idioten und plappern: Ihr werdet schon was gemacht haben… Dummheit sollte wehtun, richtig schmerzhaft sein!

Zurück zu unserer Gruppe: Während ich mich nämlich beherrsche, nicht völlig der Gewalt verfallen will und dem Hass, machen sich die anderen Luft.
Das Warten vor den Toren ist fürchterlich langweilig. Wirklich! Oftmals paart sich diese Langweile mit dem Gefühl, nicht mehr richtig zur Gruppe zu gehören. Ballast zu sein, der lediglich aus Solidarität mitgetragen wird.
Außerdem fehlt ihnen der Kick an diesen Nachmittagen, so ohne Fußball. Also ziehen sie durch die Gegend. Natürlich nicht ohne Grund, denn die Jungs suchen sich ihr Erlebnis jetzt woanders. Ich gehe einige Male mit und muss zugeben, der Adrenalin-Kick ist enorm, es steckt an und immer mehr Leute aus der Gruppe lassen sich mitreißen. Wir ziehen durch die Straßen und suchen unseren Gegner, manchmal knallt es, manchmal nicht. Es gibt uns als Gruppe endlich wieder das Gefühl, stark zu sein. Statt Ohnmacht, haben wir ein kurzes euphorisierendes Gefühl der Überlegenheit, des Zusammenhalts und der Kraft, einfach alles zu packen.
Trotzdem wehre ich mich, dieser Gewaltlust zu verfallen, auch wenn es schwer ist und der Hass in mir brodelt. Doch an einem Tag ist es plötzlich soweit, eine Lapalie, die Polizei dreht wieder durch, geht überhart und willkürlich vor, schlägt brutal um sich. Doch dieses Mal ist es anders. Alle spüren es, wir sind nicht so schwach, wir müssen uns nicht weiter von denen fertig machen lassen. Jemand wehrt sich, er schlägt einen Bullen nieder und es ist mir eine innere Befriedigung. Plötzlich trifft mich ein Knüppel in der Magengegend, ich japse nach Luft… es reicht! Und alles ist mir in diesem Moment egal, diese Schweine sollen endlich einstecken, was sie verdienen und ich schlage zurück. Unsere ganze Gruppe schlägt zurück! Einmal den Typen alles heimzahlen…

Ich schalte den Fernseher ein und sehe den Polizeipräsidenten. Er ist empört, denn immer mehr Jugendliche hassen die Polizei. Ich lache und frage mich nur, warum wohl…?!

Von nun an habe ich keine Lust mehr, mir alles verbieten zu lassen. Es gibt kein Freiraum mehr, an den wir uns zurückziehen können, alles ist gespickt mit Verboten und Strafen. Die Politik fordert noch mehr Strafen für Typen wie uns, ich könnte mich totlachen, haben die denn nicht begriffen, dass wir beschlossen haben, uns nichts mehr sagen zu lassen? Dass wir uns nicht weiter bestrafen lassen werden?

Jahrelang wurde zum Beispiel auf Pyro verzichtet, um sich an die Regeln zu halten. Doch jetzt sehen wir eine Fan-Generation, die es satt hat und die sich ihre Freiräume zurück erkämpft.

Ende der Abhandlung Teil 1.

PS: Alle Schilderungen sind an tatsächliche Ereignisse angelehnt.

Vielleicht macht dieser Text ein wenig deutlich, wie zum Beispiel ich die Radikalisierung im Fußball persönlich erlebt habe, viele Formulierungen sind sicher hart und für einige schockierend, aber tatsächlich entsprechen sie der Realität und sind eben NICHT übertrieben.

Besonnenere Stellen und Studien mahnen immer wieder ungehört: Vorsicht, Gewalt provoziert Gegengewalt. Auch die Experten der Alltagsphrasen sollten diese Weisheit kennen: Wer Wind sät, erntet Sturm. Plakative Forderungen nach Strafen ändern nichts, außer vielleicht die Zustimmungsraten im Wahlkreis.