Werdet schlauer, bildet euch!!!

Werdet schlauer, bildet euch!!!

Kommt an unseren feinen Container und gebt uns euer Geld. Neu im Angebot das aktuelle BLICKFANG ULTRA – eigentlich eine Pflichtlektüre und diesmal als besondere Zugabe Domenico Mungos „Streunende KÖTER“:

BLICKFANG ULTRA NUMMER 22:

Matchreports: TuS Koblenz vs. Eintracht Trier (aus beiden Sichtweisen), Darmstadt vs. Kickers Offenbach (aus beiden Sichtweisen), zwei exotische Derbys aus neutraler Sicht samt Zuarbeit von lokalen Ultras, UTA Arad vs. Poli Timisoara & Göztepe vs. Karsiyaka; neutraler Artikel vom Abbruchderby in Zürich
Unterwegs im Europapokal: Hannover berichtet aus Sevilla und die Schickeria von ihrem Ausflug nach Neapel. Zwei wirklich hervorragende Texte, garniert mit etlichen Informationen z.B. aus den beiden Napolitaner Kurven
Impressionen & Text: 15 Jahre Ultras Inferno Lüttich
Ansichten eines Gästeblocks 2010/11: Fortsetzung der Rubrik aus der letzten Ausgabe. Diesmal mit dem Eckblock in Dresden
Kurzreport: Hajduk Split vs. Dinamo, oder auch die Rückkehr der BBB auf die Tribünen
Pyrotechnik legalisieren: Pro & Contra-Statements zur Pyro-Kampagne. Von „es hat definitiv was gebracht“ über „war von Anfang an zum Scheitern verurteilt“ – mit hoffentlich Fortsetzungscharakter
Streetart: Armada Rijeka samt Kurzcharakteristik
Gruppenlos! Perspektivlos? – Zwei lange und interessante Antworten auf den Artikel aus der letzten Ausgabe, welche die vorherigen Ansichten widerlegen
Ultras in Kasachstan – BFU war live Ort und dementsprechend „real“ kommt das geführte Interview über Fans, Vereine und Politik in Kasachstan auch rüber. Ein ausführlicher Blick in eine andere Welt
Buchvorstellung: Cani Sciolti – Streunende Köter – Eine Rezension und Leseprobe des aktuellen Titels aus unserer „Italien-Reihe“
„Die Schande von Zürich“ – Ein Kommentar bzw. Fortsetzung des Matchreports
Ultras (-Gruppen) am Scheideweg – Über die Abspaltungen in deutschen Kurven. Ein ausführlicher Report, samt Kommentar usw.
Kleine Szenen vorgestellt: 1.FC Heidenheim
Speedway: Bilderseite und Kurzreport über eine sehr ungewöhnliche, aber in Polen sehr beliebte Sportart
Dazu die üblichen Rubriken wie Medienecke, etliche hochwertige Bilder, die wohl so nirgends zu finden sind (Livorno, Brasilien etc.), unterlegt mit oftmals kleineren Kurztexten. Eine Ausgabe, in der für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte.

115 Seiten, 3,50 Euro

DOMENICO MUNGO – STREUNENDE KÖTER:

Die Ultras sind böse. Sie sind die dunkle Hemisphäre des Fußballs. Das obszöne Grauen der Zivilgesellschaft. Die Ultras sind der Blitzableiter der Gutmenschen, des Bürgertums, der Krämerseelen, der Profis, der Hausfrauen, der armseligen Journaillie und der Bullen auf Opfersuche. Die Ultras sind die Güllegrube unter dem freien Himmel der Stadien. Symbol blinder und irrationaler Gewalt. Das schlimmste, wenn nicht einzige Übel des ansonsten strahlend reinen und jungfräulich unbefleckten Fußballsystems. Trotzdem werden Ultras immer wieder zu Schlachtvieh für die Titelseiten. Gut, um als Monster für die erste Seite herzuhalten, aber auch bildreiches Rahmenprogramm, donnernder und unaufhörlicher Soundtrack, zwölfter Mann, das Spektakel im Spektakel des Sports, an den wir unser Herz verloren haben. Aber die Ultras entziehen sich den Schubladen. Jedenfalls die wahren. Sie zerpflücken Klassifizierungen, Statistiken, Vorurteile und Vereinfachungen. Sie verursachen Probleme und schädigen das Gemeinwohl. Die Ultras fahren hunderte und aberhunderte Kilometer durchs Land, geben auch eine Menge Geld aus, verzichten auf Zuneigung und Liebe. Sie riskieren Prügel und Knast. Um sie im Zaum zu halten braucht man Polizeitransporter, Panzerwagen, Hubschrauber und Legionen von Sondereinsatzkräften, Polizeibeamten, ausgebildeten Fahndern, Feuerwehren und Rettungswagen. Und sie, die dreckigen und bösen, verbreiten Chaos, überrennen und zerstören alles, versuchen ohne Karte ins Stadion zu kommen. Dann, wenn die Sache abgleitet, zerstören sie Autos und Mopeds, überrennen Absperrungen und Polizeiketten, besprühen Wände mit ihren Slogans, werfen Rauchtöpfe und Bengalos, Steine und Flaschen, verantworten Geldstrafen und Platzsperren, nageln nicht genehme Spieler ans Kreuz und entlassen vox popoli unbeliebte Trainer. Die Ultras sind böse, unverschämt, kriminell und kehren sich nicht um die Regeln des zivilen Miteinanders. Ihre Höhlen sind die Kurven. Sie verschwinden in der Masse, die sie aufnimmt, sie versteckt und sich von ihnen beschützen und repräsentieren lässt. Viele können nicht erklären, was Ultra zu sein überhaupt heißt. Aber viele können davon erzählen. Ich glaube zu wissen, dass die Ultras ein Recht auf eine eigene Geschichte haben. Und ich die Pflicht, ein Buch über sie zu schreiben. Mit ihnen. Und dieses Buch haltet ihr in den Händen.

320 Seiten, 11,90 Euro

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