A Different Stand

A Different Stand

‚A Different Stand‘ steht nicht nur für die ganz andere Kurve, sondern auch für den ganz anderen Blickwinkel. Zwei Dinge, die einfach Programm bei Nordkaos sind.

Daher finden sich unter diesem Thema diverse Überlegungen rund um den Fußball und unsere Minikurve, die vielleicht nicht in die anderen Kategorien passen (würden).

Texte:

Ein Jeder hat das Recht zu sprechen. Es ist in unserer medialen Welt die größte und gefährlichste Waffe. Sie steht vermeintlich jedem offen, doch oftmals merken wir erst, wenn wir wirklich nach ihr greifen, dass sie sich ganz plötzlich entzieht. Denn sprechen kann tatsächlich jeder, nur wird er nicht zwangsläufig gehört. Wahrheit muss wahrgenommen werden. So lautet wohl das große Geheimnis der Macht…

 

Der Tag beginnt morgens um halb sieben. Viel zu früh, aber wem sag ich das?! Einziger Lichtblick: Heute ist Freitag, Spieltag, das macht es erträglich. Im Bus sitze ich meinen Klassenkameraden gegenüber, sehe zu, wie sie sich ihre neusten Videos auf dem Handy vorspielen.

 

Weil er nicht entscheidend ist. Natürlich wünschen wir uns Erfolge, Tore, Siege, Derbysiege, aber wir lieben den Verein auch ohne all das, selbst bei null Punkten auf einem Abstiegsplatz.

 

„Fußball und Politik sind zwei Dinge, die nicht zusammengehören. Wir gehen ins Stadion, um uns abzulenken von unserem Alltag, um eine Auszeit zu nehmen von all den Kontroversen und Debatten, die unser Leben die übrigen Tage der Woche einnehmen und bestimmen.

 

Ich bin Ultra und das bedeutet für mich Freiheit. Die Freiheit, über mein eigenes Leben zu bestimmen und auch die Welt im Stadion nach meinen Vorstellungen zu gestalten. Ich will in meinem Mikrokosmos all das leben, was in der Welt da draußen unmöglich scheint, ich will in meiner Gruppe quasi die für mich perfekte Gesellschaft generieren. Ultra’ ist meine Lebenseinstellung, meine Konzentration auf einen Weg, meine Entscheidung für eine Sache, der sich gänzlich verschrieben wird.

 

Plural von Dorfultra: Per allgemeingültiger, aber ungeschriebener Definition ein minderwertiger, vor allem lächerlicher Abklatsch richtiger Ultras. Meinst mit einem sehr geringen Altersschnitt, einer guten Handvoll Mitglieder und äußerst begrenzter Halbwehrzeit. Dorfultras finden sich, wie der Name schon verrät, meist auf den Sportplätzen ihrer Gemeinde, mit einer maximalen Einwohnerzahl im vierstelligen Bereich und einem Alles-nur-Pampa drumherum von gut und gerne 30 km zur nächstgrößeren Stadt.

 

Alles ist heutzutage ein Event, vor allem Sportveranstaltungen wie Fußball. Wir wollen diesen Trend aber nicht mitmachen und widersetzen uns innerhalb unserer Möglichkeiten. Was soll das Ganze aber nun bewirken?

 

Ein Erbauungstext für Nordkaoten, die einfach viel, viel krasser als der ganze Rest sind!

 

  • „Ultra“ – Die Entwicklung eines Selbstverständnisses

Im Laufe der Jahre haben sich einige Kaoten immer mal wieder hingesetzt und darüber nachgedacht, was der Begriff „Ultra“ für sie ganz persönlich bedeutet. Herausgekommen ist dabei eine faszinierende Textserie, die sich über vier Jahre hingezogen hat.

1. ‚Von einem der auszog, kein Ultra zu sein‘

„Wie?“, werden sich jetzt einige fragen, „wie kann man denn nicht Ultra sein wollen?!?!“ Tja, wie kann man nicht Ultra sein wollen? Fangen wir erstmal damit an zu ergründen, was eigentlich ‚Ultra‘ ist. Und da haben wir auch schon das erste schwerwiegende Problem: Niemand kann genau sagen, was eigentlich ‚Ultra‘ ist.

2. Ultra ist, was du draus machst

Sind wir jetzt eigentlich Ultras oder eher nicht? Eine Frage, die unsere Gruppe von Beginn an begleitet und so schnell wohl auch nicht mehr loslässt…

3. Kommentar zu „Ultra ist, was du draus machst

In der letzten Ausgabe diskutierte ein Kaot die Frage, ob wir als Nordkaos uns selbst eine (Fußball-) „Kategorie“ jenseits des Bestehenden schaffen sollten oder uns innerhalb der existierenden verorten sollten…

4. NK 08 – Warum ich den Scheiß eigentlich noch mach‘

In den vergangenen Wochen haben mich drei verschiedene Situationen/Begebenheiten daran erinnert, warum ich diesen Scheiß eigentlich mach‘, bzw. mich in meiner Meinung bestärkt, dass das Ganze auch bei sportlichem Frust Sinn hat und Spaß macht…

5. Mein Coming Out – Von einem, der auszog, dann doch Ultra zu sein

Vor mittlerweile vier Jahren schrieb ich in diesem unserem Heft einen Artikel unter dem Titel „Von einem, der auszog, kein Ultra zu sein“. Allerdings hat sich in den letzten Monaten etwas getan…